Der Etang de Berre ist 155 km² groß - und somit der größte Binnensee Frankreichs. Er ist doppelt so groß wie der bayerische Chiemsee. Das Wasser ist salzhaltig, da eine Verbindung zum Meer besteht, allerdings fließt auch Süßwasser in den See. Der südliche Teil ist industriell geprägt, die Nähe zu Marseille macht sich bemerkbar. Es gibt einige Raffinerien, auch die Luft- und Raumfahrtindustrie ist stark vertreten. Die niedrige Wassertiefe (maximal 10 Meter) hilft bei der Salzgewinnung. Der nördliche Teil des Sees ist dagegen noch relativ ursprünglich, mit schöner Landschaft und historischen kleinen Städten. Man könnte manchmal fast glauben, man wäre in Oberitalien.

Arles wurde schon zu römischen Zeiten zu einer Stadt von Bedeutung. Die Römer machten den Hafen zum wichtigsten der Region, noch vor dem Hafen von Marseille. Natürlich bauten sie auch ein Amphitheater, eines der damals größten in Frankreich. Hier werden auch heute noch Stierkämpfe veranstaltet. Aber auch die verwinkelte Altstadt ist einen Besuch wert. Ein berühmter Gast in der Stadt war der Maler Van Gogh. Er lebte Ende des 19.Jh. in Arles und malte hier über 300 Bilder.

Päpste gab es keineswegs nur in Rom - während des Babylonischen Exils war der Sitz des Papstes von 1309 bis 1376 in Avignon. In dieser Zeit wurde auch der (heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende) Papstpalast gebaut und erweitert. Er gehört heute zu den bedeutendsten Bauwerken im gotischen Stil. Aber auch die umliegende Altstadt von Avignon mit den vielen kleinen Plätzen, Geschäften, Cafés und Restaurants ist ein Besuch wert. Und natürlich muss man auch der vielbesungenen Pont St-Bénézet einen Besuch abstatten (Sur le pont d'Avignon ...).

Die topfebene Landschaft der Camargue wurde durch Tiere und Menschen bekannt. In den flachen Seen und Flüssen leben tausende von Flamingos, immer wieder sieht man die weißen Pferde, die teilweise noch wild in der Camargue leben. Aus der Camargue kommen auch viele der schwarzen Stiere, die für die Stierkämpfe gezüchtet werden. Aber auch die Menschen fühlen sich hier wohl, allen voran die Gitanes, eine Untergruppe der Roma, für die Saintes-Maries-de-la-Mer ein bedeutender Wallfahrtsort ist. Dort lebte auch Vincent Van Gogh und sammelte Impressionen für einige seiner berühmten Bilder.

Der Pont-du-Gard ist ein beeindruckendes Bauwerk - und wenn man sich ein wenig mit den Fakten hinter der herrlichen Fassade befasst, wird das Staunen noch größer. Der römische Aquädukt ist fast 2000 Jahre alt, er wurde aus riesigen Steinblöcken ohne jeglichen Mörtel erbaut. Er ist 275 m lang, fast 50 m hoch und bestand aus ursprünglich 64 Arkaden, von denen heute noch 52 stehen. Die größten Arkaden haben eine Weite von fast 25 Metern. Der Pont-du-Gard war Teil einer Wasserleitung von Uzès nach Nimes, täglich flossen bis zu 40.000 m³ Wasser durch den Kanal im obersten Stockwerk. Es ist nicht verwunderlich, dass der Pont-du-Gard seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Papst Johannes XXII hatte sich Chateauneuf als Sommerresidenz ausgewählt - er residierte ja in Avignon, nicht in Rom. Dazu durfte natürlich auch ein Weinberg nicht fehlen. Der Wein der Region entwickelte sich über die Jahrhunderte so gut, dass der Chateauneuf-du-Pape inzwischen weltweit bekannt ist. Von der Burg, die Johannes sich bauen ließ, steht mittlerweile nicht mehr viel, aber der Blick hinab ins Rhonetal macht die Strapazen des Aufstiegs dennoch wett.

Die Zisterzienserabtei Notre-Dame de Sénanque wurde 1148 gegründet und besticht sowohl durch ihre malerische Lage als auch durch die beeindruckende spätromanisch-frühgotische Architektur. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster teilweise zerstört und durch protestantische Hugenotten geplündert. Bis auf eine Phase einiger Jahrzehnte waren immer Mönche in Sénanque zugegen. Heute leben sie vom Anbau von Lavendel und der Herstellung von Honig. Bei einer Besichtigung der Abtei kann man die Kirche, die Kreuzgänge, die Mönchszellen, den Kapitalsaal und einiges mehr entdecken.