8ZD2502 - Zadar nach Dubrovnik – Inselhüpfen in Kroatien

Am Ankunftstag trafen wir uns pünktlich um 16 Uhr zum Welcome Briefing – bereit, das Abenteuer zu starten. Dann gab es den ersten kleinen Drama-Moment: Die Willkommenspakete von zwei Damen waren auf mysteriöse Weise verschwunden! Panik machte sich breit - doch zum Glück tauchten sie wie von magischen Fahrradfeen herbeigezaubert wieder auf, und die Tour war offiziell vor dem Desaster gerettet. Wir konnten mit der Tourvorstellung und der Fahrradübergabe beginnen. Es dauerte nicht lange, bis alle die Kunst des Zweiradbalancierens gemeistert hatten und sich völlig bereit für die morgige Etappe fühlten. Als der Abend hereinbrach, machten wir einen gemütlichen Spaziergang durch Zadars charmante Altstadt, bestens vorbereitet auf Michaels großen Plan: den Sonnenuntergang am Platz „Gruß an die Sonne“ zu erleben. Doch die Wolken hatten ihre eigenen Pläne. Statt eines feurigen Himmels genossen wir also einen Sonnenuntergang - in unseren Herzen. Danach stand das Abendessen auf dem Programm, gefolgt von einer kleinen geheimen Abzweigung. Carole, unser inoffizielle Eisdielen-Guru, führte uns zur besten Gelateria Kroatiens. Ein Biss, und alle sagten nur noch „Wow“. Ein perfekter süßer Abschluss für unseren ersten Tag.
Der erste Fahrtag versprach Spannung – und ein bisschen Nervenkitzel, denn dunkle Wolken kündigten schlechtes Wetter an. Die wasserdichte Ausrüstung wurde vorsorglich sorgfältig eingepackt, falls die Prognosen stimmen. Wir starteten mit einer ruhigen Fährfahrt hinüber nach Ugljan und fanden so langsam in den Rhythmus der Tour. Von dort radelten wir entlang der schimmernden Küste gen Süden, vorbei an herrlich kitschigen kleinen Fischerdörfern, die wie aus einem Postkartenmotiv wirkten. Unsere Route führte uns auf die Insel Pašman, wo ein besonderer Halt auf uns wartete: das Kloster Ćokovac. Dort trafen wir einen der fünf ansässigen Mönche und genossen den atemberaubenden Ausblick, der jeden Pedaltritt den Anstieg hinauf lohnenswert machte. Dank unserer Glücks-Wetterfee (danke an C.) hielt sich der Regen den ganzen Tag zurück, und wir konnten trockene Straßen und klare Horizonte genießen. Nach einem erfrischenden Mittagessen ging es zurück auf die Fähre zur nächsten Etappe. Die Radfahrer schafften die Überfahrt etwas schneller als der Van, sodass wir noch genug Zeit hatten, einen Aperol Spritz in Biograd zu genießen – Prost! Als der Abend hereinbrach, wurden wir mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt, der den ereignisreichen ersten Fahrtag perfekt abrundete.
Wir verlassen die alte Königsstadt "Biograd" und schon nach kurzer Zeit erreichen wir den Naturpark "Vransko Jerzero". In diesem Park befindet sich der größte, natürliche See Kroatiens und ein einzigartiges Biotop, reich an Fischen und Vögeln. Hier brütet u.a. die einzige Purpurreiherkolonie Kroatiens. Ein hunderte Meter langer Holzsteg lässt uns in diese Welt eintauchen. Wir fahren weiter an der nördlichen Seite des See, auf einsamen Straßen und verschlafenen Dörfern. Wir überwinden einige Höhenmeter zum Aussichtspunkt "Kamenjak". Der Ausblick von dort oben ist sensationell und jedes Jahr, am Karfreitag, pilgern Menschen zur Allerheiligenkapelle. Von dort bewegen wir uns wieder Richtung Küste und kehren zu Mittag, in ein typisches, kroatisches Lokal, ein. Weiter geht es nach Vodice, unserem heutigen Ziel. Vodice bedeutet "Wässerchen" und wurde wiederholt zum drittbeliebtesten Urlaubsort gewählt. Ein Besuch der wunderschönen Altstadt lässt erahnen, warum.
Kurz nach unserem Sart in Vodice kommt ein Schotterabschnitt, aber kein Problem für uns und unsere Räder. Die Route führt nach Šibenik, und alle sind begeistert von der historischen Küstenstadt. Mittags erwartet uns dann eine tolle Überraschung: Michael hat ein Picknick vorbereitet, und wir genießen das Essen inmitten der schönen Natur mit Blick aufs Meer. Frisch gestärkt fahren wir weiter über eine einsame, verkehrsfreie Hochebene bis nach Trogir. Dort warten Eis, Drinks und ein bisschen Sightseeing auf uns. Die Altstadt von Trogir, UNESCO-Weltkulturerbe, begeistert mit ihren verträumten Gassen und dem malerischen Hafen. Dann kommt die "Fähre" – die sich allerdings als Schnellboot entpuppt. Wir surfen über die Wellen, und die Fahrt endet direkt im Hafen von Split. Der perfekte Abschluss des Tages ist ein gemütliches Abendessen auf der Dachterrasse bei lauer Brise. Während einige zur Weinverkostung aufbrechen, kümmern sich andere um Helmuts Rad mit 2 luftlosen Reifen – Teamwork eben!
Eigentlich hätten wir in Split einen wohlverdienten Ruhetag eingeplant. Doch wie das so ist, wenn man einmal in Bewegung ist – „wer rastet, der rostet“. Also entschieden wir uns alle, eine kleine Runde um die bewaldete Halbinsel Marjan zu drehen. Ein bisschen Bewegung schadet nie! Unser geplanter Badespot klappte nicht wie geplant: Ein Sturm hatte das gesamte Gelände zerstört und den Zugang zur Bucht unpassierbar gemacht. Die trendigen Bikinis blieben also vorerst sicher in der Tasche. Stattdessen gönnten wir uns eine wohlverdiente Kaffeepause und genossen die herrliche Aussicht auf Split und das Meer. Der Blick über die Stadt bei einem Cappucino – was gibt es Besseres? Nach dieser kurzen Erholung kehrten wir zurück zum Hotel, doch der Tag war noch lange nicht vorbei. Es blieb genug Zeit, Split zu Fuß zu erkunden. Wir schlenderten durch die engen, verwinkelten Gassen und staunten immer wieder, dass einige der Gebäude hier fast 2000 Jahre alt sind. Die Geschichte dieser Stadt spürt man an jeder Ecke. In diesem Moment fiel es uns auf: Der Tag war genau nach dem Prinzip von „Pomalo“ verlaufen – gemütlich, ohne Hektik, einfach das Leben genießen. „Ugodan dan, potpuno u duhu Pomala“
Vorbei am "Goldenen Tor" radeln wir wenige Minuten zum Fährhafen von Split, wo uns eine Fähre nach Korcula bringt. Der Name Korcula stammt von den Griechen, die die wunderschöne Insel als "schwarzes Korfu" bezeichneten. Wir radeln die Insel der ganzen Länge nach ab, sehen traumhafte Buchten und einsame Bergstraßen. Ganz im Süden der Insel, erreichen wir die gleichnamige Inselhauptstadt. Korcula Stadt wurde nie zerstört und zeigt ein weiteres Mal, die Schönheit Kroatiens, von seiner besten Seite. Leider haben wir nicht viel Zeit, die Stadt zur erkunden, da wir noch die letzte Fähre nach Orebic erreichen müssen.
Heute stand die längste Etappe auf dem Programm – das Ziel: Slano, und dazwischen: ein paar ordentliche Hügel. Von Beginn an hieß es also bergauf treten, bis wir das erste Highlight erreichten: den legendären Dingač-Tunnel. Drinnen war’s angenehm kühl, draußen öffnete sich am Tunnelende ein atemberaubendes Panorama über das blaue Meer. Die weitere Fahrt schlängelte sich weiter durch berühmte Dingač-Weinberge; erst gestern hatten wir den kräftigen Roten probiert – unser Urteil: köstlich! Unzählige idyllische Buchten zogen vorbei, doch die nächste Delikatesse ließ nicht lange auf sich warten: Stons berühmte Austern. Nicht alle wagten den Sprung ins Austernabenteuer, aber die Mutigen waren sich einig – vorzüglich - den Versuch wert! Der Schlusssprint nach Slano verging fast wie im Flug. Kaum abgestiegen, wartete Michael bereits im schattigen Garten mit einem kühlen Bier und Chips (besonders zur Freude von Doris). Nach der langen Tour blieb genug Zeit, noch ins Meer zu springen und den Sonnenuntergang in der Bucht von Slano zu bestaunen – ein verdienter Tagesabschluss.
Heute ist bereits unser letzter Fahrtag und dieser bringt uns zur Perle der Adria, Dubrovnik. Zunächst überwinden wir einige hundert Höhenmeter, die uns fort bringen, vom quirligen Verkehr der Küstenstraße. Einsame Straßen führen uns durch die schöne, dalmatinische Landschaft und durch verschlafene Dörfer. Und schon bald ist sie aus der Ferne zu sehen, diese wunderschöne Stadt an der adriatischen Küste, Dubrovnik. Doch zunächst begeben wir uns zu unserem tollen Tourhotel, dass sich etwas außerhalb befindet. Eine schnelle Dusche und ab geht es in die Altstadt. Dubrovnik muss man gesehen haben und selber entdecken, herausfinden, warum es al Kulisse von Game of Thrones gedient hat, usw. Am Abend, bei unserem gemeinsamen Abschlussessen, lassen wir nicht nur dieses Tag Revue passieren, sondern die ganze Tour. Trotz unterschiedlicher Lieblings- Eindrücke waren sich alle einig: "Wir kommen wieder und wieder auf eine E- Bike Tour mit Edelweiss".
Wir bedanken uns für die tolle Tour und hoffen, euch bald wiederzusehen. Kommt gut nach Hause, Michael & Ernst
