8JW Auf dem Jakobsweg 27.09-05.10.2023
Los gehts! Alle sind schon etwas aufgeregt. Das Shuttle bringt uns nach Unquera. Die Gebirgskette der Picos de Europa ist heute unsere Hauptattraktion. Wir radeln entlang des Rio Deva durch die eindrucksvolle Desfiladero de la Hermida, die Hermida Schlucht. Bis zu 600 m ragen hier die Felswände himmelwärts. Der wilde Fluss begleitet uns den ganzen Tag. Das Mittagessen ist, sagen wir mal interessant, das Visitor Center in den Picos beeindruckend. Nach einer Kaffeepause in Potes gehts hoch, hoch und nochmal hoch. Unser Ziel ist Fuente Dè. 70 km und 1.600 Höhenmeter - und niemand hat das Shuttle benutzt. Respekt!!
Wir hatten heute einen Hammer-Tag, zumindest den längsten auf unserer Tour. Wir sind heute aus den Picos de Europa rausgekommen; man könnte sie auch den Leuchtturm der damaligen Seefahrer nennen, denn dieses Gebirge war das erste das sie zu sehen bekamen, wenn sie von einer Atlantikreise zurückkamen. Wir hatten einen ziemlich gemütlichen Morgen. Wir sind mitgefahren im Van bis zum Gebirgspass San Glorio, alle bis auf unsere beiden Helden Michael und Norbert. Die haben tatsächlich 96 km geschafft heute, doch ein bisschen mehr als alle anderen. Wir haben uns dann wieder getroffen in einer netten Pilgerherberge der Jakobsweg-Pilger. Wir hatten einen wirlich guten Kaffee, nachdem wir gestärkt wieder weiterradeln konnten. Nach einiger Zeit erreichten wir den Embalse de Riano. Riano ist eine Ortschaft, die bei dem Bau dieses Stausees (embalse) eigentlich im Wasser versunken war, genauso wie auch sechs andere Dörfer. Die Leute dieser Siedlung wurden allerings umgesiedelt in den heutigen Ort Riano - Riano nueve - oder auch das "neue" Riano genannt. Einige Gebäude des "alten" Riano blieben sogar erhalten, beispielsweise die Kirche oder auch der eine oder ander Kornspeicher. Nach unserem riesigen Mittagessen fuhren wir weiter zu unserem Ziel - Vegaquemada. Dort wartete auch bereits ein Boot Beer auf uns - ein wahrhaftig redlich Verdientes! Am Ende des Tages hatten wir noch ein nettes, familiäres Abendmahl - ein guter Abschluss für einen Hammer-Tag. Übrigens bekommt ihr anschließend auch noch einen Überblick über unsere super E-Gruppe, die an dieser Tour teilgenommen hat - ein zweites Mal, nur um sicherzugehen.
Nach dem langen Fahrtag gestern ist ausschlafen angesagt. Ein spätes Frühstück, ein kurzes Briefing und los gehts. Wir haben den heutigen Tag kurz gehalten, damit unsere Gäste genügend Zeit in der Königsstadt Leon haben. Wir radeln entlang am Rande der Meseta Hochebene direkt vor das Parador de Leon, unser 5 Sterne Hotel, mitten in der Stadt. After the long day of cycling yesterday, it's time to sleep in. A late breakfast, a short briefing and off we go. We have kept today short so that our guests have enough time in the royal city of Leon. We cycle along the edge of the Meseta plateau directly in front of the Parador de Leon, our 5 star hotel, in the middle of the city.
Schweren Herzens verlassen wir unser Parador in Leon. Per Bus geht es in die alte Römerstadt Astorga. Hier trafen sich wichtige Handelswege und die Stadt ist Durchgangsstation für die Jakobspilger. Wir laden die Räder aus, unsere Gäste erkunden die Sehenswürdigkeiten. Dann gehts los - wir erklimmen den Höhenzug der Maragateria. Es geht steil bergan bis zum Cruz de Ferro, dem höchsten Punkt des Jakobweges. Natürlich müssen wir uns zwischendurch mit iberischen Schweinespezialitäten stärken. Dann "fliegen" wir viele Kilometer steil bergab Richtung Ponferrada. Dort steht die trutzige Templerburg. Es ist nicht mehr weit bis Villafranca del Bierzo, das im gleichnamigen Weingebiet liegt. A bit sad we leave our Parador in Leon. By bus we go to the old Roman city of Astorga. Important trade routes met here and the city is a transit station for the pilgrims of St. James. We unload the bikes, our guests explore the sights. Then we start - we climb the mountain range of the Maragateria. It goes steeply uphill to the Cruz de Ferro, the highest point of the Way of St. James. Of course we have to strengthen ourselves in between with Iberian pork specialties. Then we "fly" many miles steeply downhill towards Ponferrada. There stands the defiant Templar castle. It is not far to Villafranca del Bierzo, which lies in the wine region of the same name.
Hoffentlich sind alle gut ausgeschlafen. Wir nähern uns Santiago und der heutige Tag wird etwas sportlich, zumindest in der früh. Es gibt erstmal 3 Pässe über die wir müssen - O`Cebreiro, Alto de San Roque, und Alto de Poio. Alles in allem 1.500 Höhenmeter. Was für ein Glück, dass wir E-Bikes haben und nicht laufen müssen wie die vielen, vielen Pilger, die wir treffen. Eine kleine Off-road Umleitung aufgrund einer gesperrten Straße war etwas abenteuerlich. Dann gab es noch eine richtige Überraschung am Wegesrand!! In Samos steht ein mächtiges Kloster, in dem nur noch 6 Mönche leben. Leider wegen Reichtum geschlossen. Wir segeln mal wieder bergab nach Sarria. Unsere heutige Unterkunft ist eine alte Poststation. Hopefully everyone is well rested. We are approaching Santiago and today will be a bit sporty, at least in the morning. There are first 3 passes to climb - O`Cebreiro, Alto de San Roque, and Alto de Poio. All in all 1.500 meters of altitude. Luckily we have e-bikes and do not have to walk like the many, many pilgrims we meet. A small off-road detour due to a closed road was a bit adventurous. Then there was a real surprise along the way!!! In Samos there is a mighty monastery where only 6 monks still live. Unfortunately closed because of wealth. We sail downhill again to Sarria. Our accommodation today is an old post station.
Nicht jeder bekommt in Nordspanien auch das Irland-Packet gleich dazu. Dieser Tag war mal eine erfrischende Abwechslung. Obwohl es kühl war im nassen, dichten Nebel, war es doch gut, wenn einem mal nicht den ganzen Tag die Sonne auf den Kopf knallt. Unser erster Kaffestop war in Portomarin, wieder mal eine Stadt die in den 1950ern in den Fluten eines Stausees untergegangen ist. Mittlerweile ist der Wasserstand allerdings so weit gesunken, dass man die Ruinen der alten Stadt wieder erkennen kann. Apropos alte Gebäude - die Personen dazumal schafften es unter anderen die alte Mittelalter-Kirche zu retten. Noch dazu haben sie das ganze Zentrum der Stadt so gestaltet, dass es hier einen gewissen Mittelalter-Flair gibt - super geschafft! Nach unserem Kaffestop durften wir noch den Pilger-Wahnsinn vor Santiago miterleben. Man kann nämlich seine Compostela, also seine Urkunde bekommen, wenn man zumindest 100 km nach Santiago de Compostela wandert. Dementsprechend war ab diesem Punkt auch die Hölle los auf dem Jakobsweg. Das war auch mal interessant anzusehen. Darüber hinaus hatten wir noch Mittagessen in einer klassischen Pilger-Taverne, was das Ganze noch abrundete. Am Ende haben wir unser nettes kleines, Landhaus-Style-Hotel, gleich nach der Stadt Melide, erreicht.
Der Countdown läuft. Lavacolla ist die letzte Station vor Santiago. Im gleichnamigen Fluss unterzogen sich die Pilger des Mittelalters einer gründlichen Reinigung. Wir stoppen am Monte do Gozo. Er ist eigentlich nur ein Hügel. Alle zieht es hierher, weil von hier aus lässt sich erstmals die Kathedrale von Santiago de Compostela und damit für die Pilger das Ziel der Wallfahrt sehen. Von hier aus gingen die Pilger früher barfuß und Pferde wurden am Zügel geführt. Wir radeln lieber. Santiago – stimmungsvolle Plätze, unzählige Kirchen und Klöster, alte Herrenhäuser und ein quirliges Nachtleben bildet das eindrucksvolle Gesamtkunstwerk. Wir übernachten im 5 Sterne Parador direkt neben der riesigen Kathedrale. The countdown is on. Lavacolla is the last stop before Santiago. In the river of the same name, the pilgrims of the Middle Ages underwent a thorough cleansing. We stop at the Monte do Gozo. It is actually just a hill. Everyone is going to come here because it is from here that the Cathedral of Santiago de Compostela can be seen for the first time. From here, pilgrims used to walk barefoot and horses were led by reins. We prefer to cycle. Santiago - atmospheric squares, countless churches and monasteries, old mansions and a lively nightlife form the impressive overall picture. We spend the night in the 5-star Parador right next to the huge cathedral.
Es war wunderbar mit Euch! Wir haben es sehr genossen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Kommt gut heim und behaltet die schönen Erinnerungen. Alles Liebe Ursula und Christoph It was wonderful with you! We enjoyed it very much. Maybe we will see each other again. Safe travels and keep the good memories. All the best Ursula and Christoph